BETTER LEADERS. BETTER BUSINESS. BETTER LIVING.
„Wissenschaftler sind meine Rockstars. Ich liebe Theorien, Daten und den Moment, wenn sie ein Geheimnis preisgeben und aus ihnen anwendbares Wissen entsteht. Jeder mag seine persönlichen Erfahrungen machen. Doch wenn es um das Wohl von Menschen und Unternehmen geht, vertraue ich auf empirische Evidenz.“ – Prof. Dr. Nico Rose, Professor für Wirtschaftspsychologie, International School of Management (ISM), Dortmund
Prof. Dr. Rose, Sie bezeichnen sich als Sinnput-Geber. Was genau macht ein Sinnput-Geber und welche Bedeutung hat er für Unternehmen?
Fairerweise: Eigentlich ist es nur ein kleines Wortspiel, dessen Wirkung es sein soll, dass mich Menschen darauf ansprechen. In diesem Sinne hat es seinen Dienst hier erfüllt. Auf einer tieferen Ebene steht es aber auch stellvertretend für einen wichtigen Teil meiner Arbeit: Ich interessiere mich praktisch wie auch theoretisch für die Entstehung von Sinnerleben im Rahmen der Arbeit – und welche Rolle die Führungsleistung in diesem Prozess spielt.
Welche Attribute zeichnen aus Ihrer Sicht eine gute Führung in der (Corona-)Krise aus?
Ich denke, dass das, was unter normalen Umständen gute Führung ausmacht, auch in der Krise bedeutsam ist – einige Aspekte werden möglicherweise noch ein wenig wichtiger im Vergleich zum „business as usual“. Gute Führung bietet Orientierung und Spielregeln, vermindert dadurch Komplexität und Unsicherheit. Dies geschieht es ehesten durch transparente Kommunikation, durch regelmäßiges, zeitnahes, gegenseitiges Feedback. Je größer die potenzielle Unsicherheit, umso mehr (und manchmal: umso schneller) muss kommuniziert werden. Aber wie gesagt: Das unterscheidet sich meines Erachtens vom Wesen her nicht grundsätzlich von Führung in Zeiten ohne Corona.
Wir freuen uns bereits sehr auf Ihren Vortrag „Der Wert des Glücks: Über positive Emotionen im (Unternehmens-)Alltag“ auf unserem HR Excellence Forum 2020. Können Sie uns vorab einen kleinen Einblick geben, worum es sich in Ihrem Beitrag drehen wird?
Ich werde u.a. über den evolutionären – und über Umwege – betriebswirtschaftlichen Nutzen von positiven Emotionen wie Glück und Zufriedenheit sprechen. Wir alle wissen, dass es sich gut anfühlt, sich gut zu fühlen. Allerdings ist das „der Evolution“ herzlich egal, sie ist kein Feelgood-Manager. Die Tatsache, dass wir als Spezies nach Jahrmillionen zu solchen Empfindungen fähig sind, legt nah, dass sie „adaptiv“ sind, also einen spezifischen Zweck und Nutzen haben. Darauf werde ich näher eingehen.